BERUFSBILDUNGSZENTRUM
Sozialunternehmertum

OPC (Opbrobibini Peace Complex) – Busua, Ghana

Schwerpunkte der Ausbildungen

  • Sozialunternehmertum / Kleinunternehmertum
  • ökologische Landwirtschaft
  • Lebensmittelverarbeitung / Wertschöpfung
  • Ernährung
  • Naturheilkunde
  • Nachhaltiger Tourismus

Nachhaltigkeit

Das Zentrum wird unter dem Prinzip der Nachhaltigkeit geführt und kultiviert einen klimaneutralen Lebensstil, mit allen dafür notwendigen Kenntnissen. Dementsprechend werden Ausbildungsprogramme entwickelt und vermittelt. Der Schwerpunkt liegt auf der Förderung des sozialen Unternehmertums, um der lokalen Bevölkerung zu helfen, alternative und nachhaltige Einkommensquellen für sich zu schaffen. Darüber hinaus dient das Zentrum nationalen und internationalen Akteuren als Referenzpunkt für einen nachhaltigen Lebensstil, wo sie durch den Austausch und die Erweiterung von Wissen zu regenerativen Führungskräften werden.

 

Agrarökologie

Im Berufsbildungszentrum befindet sich eine Modellfarm, welche in engem Austausch und Handel mit der örtlichen Gemeinde steht. Dadurch wird der Informationsaustausch gewährleistet, die lokalen Märkte gestärkt und eine nachhaltige Pflanzenproduktion in der Region gefördert. Wir orientieren uns dabei am Konzept der Agrarökologie.

Agrarökologie ist ein Ansatz in der Landwirtschaft, der nachhaltige und umweltfreundliche Praktiken fördert. Dabei wird nicht nur die Produktion berücksichtigt, sondern jede Stufe der Wertschöpfung vom Feld bis zum Teller. Insgesamt zielt die Agrarökologie darauf ab, das gesamte Ernährungssystem nachhaltiger zu gestalten und globale Herausforderungen wie Ernährungssicherheit, Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit anzugehen. Hier findest du mehr zum Thema Agrarökologie.

UP Development sieht sich als Teil der agrarökologischen Bewegung. Im Berufsbildungszentrum werden derzeit vor allem zwei agrarökologische Praktiken angewendet: die biologische Landwirtschaft und dynamische Agroforstsysteme.

Die biologische Landwirtschaft verzichtet komplett auf chemische Düngemittel und Pestizide und nutzt stattdessen natürliche Prozesse, um die Gesundheit des Ökosystems zu fördern und die Abhängigkeit von Inputs zu reduzieren. Für uns stellt die biologische Landwirtschaft den absoluten Mindeststandard für den Lebensmittelanbau dar. Wo immer es möglich ist, gehen wir über die Vorgaben des Labels hinaus.

Unser Hauptfokus liegt auf der Förderung dynamischer Agroforstsysteme. Dabei werden Bäume, Sträucher, Kräuter und Nutzpflanzen miteinander kombiniert. Dies fördert die Biodiversität, schützt und verbessert die Bodenfruchtbarkeit und verbessert und sichert die Lebensgrundlage für Menschen, indem sie verschiedene Produkte aus dem System verkaufen sowie selbst nutzen können.

Kreislaufwirtschaft

In einer Kreislaufwirtschaft werden Ressourcen so genutzt, dass Abfälle minimiert und wertvolle Materialien wiederverwendet, recycelt oder repariert werden. Statt einer linearen «Verbrauchen und Entsorgen»-Wirtschaft will die Kreislaufwirtschaft Produkte und Materialien im Kreislauf behalten, um Umweltbelastungen zu reduzieren und nachhaltiges Wirtschaften zu fördern. Die Agrarökologie ist dabei ebenfalls eng mit der Kreislaufwirtschaft verbunden.

Organische Abfälle von Küche und Abfall-Recycling-Stationen werden im Zentrum gesammelt, um damit Kompost mit einer hohen Menge an Nährstoffen zu produzieren. Dieser wird nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft in den Gärten und Plantagen des Zentrums als Dünger eingesetzt.

Das Zentrum wird grösstenteils durch erneuerbare Energien betrieben. Dies beinhaltet eigene Photovoltaik und Biogasanlagen zur unabhängigen Produktion und Speicherung von Strom und Biogas. Die übrig gebliebene Biogasgülle dient als Flüssigdünger für die ökologische Landwirtschaft.

schule

Unser Bildungsangebot vermittelt komplementäres Wissen zum öffentlichen Bildungssystem. Wir bieten einen Lehrplan an, der die Fächer der öffentlichen Schulen ergänzt. Der Schwerpunkte des Unterrichts liegt auf der Ausbildung zum sozialen Unternehmer in den Themenbereichen Agro-Food, nachhaltige Infrastruktur und erneuerbare Energien, Handwerk, Tourismus und Unternehmens-/Projektmanagement.

Berufsschule

Ähnlich wie das Berufsbildungssystem in der Schweiz leisten die Lernenden vier Tage in der Woche praktische Arbeit und lernen am fünften Arbeitstag der Woche die zugrundeliegende Theorie der jeweiligen Praxis.

In der Berufsschule können die Jugendlichen und Erwachsenen einen bestimmten Schwerpunkt wählen, der am besten zu ihrer individuellen Persönlichkeit passt. Sie erlernen im Wesentlichen praktische Fertigkeiten, die mit jeder der Strukturen, die Teil des Zentrums sind, verbunden sein können.

Sozialunternehmertum

Bereits ausgebildete Erwachsene, welche trotz qualitativer Ausbildung keine Arbeit finden, werden als Sozialunternehmer ausgebildet. Durch die Ausbildung werden sie befähigt, eigene Unternehmen zu gründen und so die eigene Situation aber auch den Arbeitsmarkt positiv zu beeinflussen. Starke Partner wie das Roxbourg Institute of Social Enterpreneurship sind direkt in den Ausbildungsprozess integriert und garantieren einen hohen Qualitätsstandard der Ausbildung.

Gesunde Ernährung

Eine ausgewogene und gesunde Ernährung ist wichtig für unser körperliches und geistiges Wohlbefinden sowie für unser Immunsystem. In Kochkursen und Workshops zu gesunder Ernährung wird Wissen über vollwertige Mahlzeiten und wichtige Nährstoffe an die Lernenden und die lokale Bevölkerung weitergegeben.

Natürliche Hygiene

Das Abwassersystem in Ghana ist nicht besonders gut ausgebaut, besonders nicht in den ländlichen Gebieten wie in Busua. Dies kann zu Umweltverschmutzung und Gesundheitsrisiken führen. Auch sanitäre Anlagen sind nicht ausreichend vorhanden, was zu offener Defäkation führt und die Verbreitung von Krankheiten ebenfalls begünstigt.

Eine einfache Alternative dazu sind natürliche Sägemehl-Toiletten welche auf unserer Modellfarm integriert wurden. Wenn man Kot mit Sägemehl bedeckt, wird ein optimales Kohlen-/Stickstoff (C/N) Verhältnis der Mischung erreicht, welches die Entstehung von unangenehmen Gerüchen und Bakterien verhindert, und so die Fäkalien in wertvolle organische Düngemittel umwandelt. Der in dieser Weise hergestellte Kompost hat eine relativ geringe Menge an Nährstoffen (hohes C/N Verhältnis), und ist daher ideal zum Düngen der Wiesen und Bäume im Zentrum.

Naturheilkunde

Westafrika hat eine lange Tradition der Kräuterheilkunde. Viele Krankheiten und Beschwerden, die zum alltäglichen Leben in Ghana gehören, können mit traditioneller Medizin geheilt werden. Die Kräuterklinik bietet eine ruhige Umgebung für die Praxis der Kräuterheilkunde durch lokale Experten. Darüber hinaus erarbeiten wir ein Inventar der örtlichen Flora und deren Medizinal-Wirkungen, welches wir auch für Unterrichtszwecke verwenden. Neben Kräutern haben auch Gewürze ein immenses medizinisches Potential. Darüber hinaus wird im Zentrum auch eine klassisch westliche Form der Krankenpflege praktiziert. Die Kombination der traditionellen afrikanischen Medizin, sowie der Medizin aus dem Osten (Ayurveda) und dem Westen (klassische Schulmedizin) birgt ein grosses Potenzial für ein umfassendes Gesundheitssystem.

Nachhaltiger Tourismus

Unser Gästehaus steht bereit! Besuche uns im Zentrum, erlebe Ghana und lerne viel über Nachhaltigkeit, das Lebensmittelsystem und die lokale Kultur. Es gibt verschiedene Angebote, um unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden.


Die Besucher des Zentrums bringen sich aktiv im Projekt ein und geben dadurch ihrem Urlaub einen tieferen Sinn. Nicht der Konsum, sondern der Beitrag an die Gesellschaft und zur Gesundheit unseres Planeten stehen dabei im Vordergrund.

offizieller

Projektbeschrieb

Legende

a. Rezeption / Security
b. Bürogebäude / Verwaltung
c. Gästehaus (Teil 1)
d. Mühle für nachhaltiges Palmöl
e. Brückenwaage
f. Biogasanlage / Bio-Seifenfabrik
g. Torhäuschen
h. Laden
i. Inkubationshaus (Pilzzucht)
j. Fruchthaus (Pilzzucht)
k. Kompostierungsplattform (Pilzzucht)
l. Wohnhaus Farm
m. Wasserturm
n. Begegnungsplattform, Mitarbeiterk
che, Schlafraum
o. Lebensmittelverarbeitungszentrum
p. Kompost-Toilette
q. Schule
r. Kräuterklinik
s. Gartenhaus

1. Gästehaus (Teil 2)
2. Parkplatz
3. Werkstatt
4. Konferenzzentrum
5. Sanitäre Anlagen